Das Miteinander – Darstellung des inneren Mit- und Gegeneinander

Kontaktpunkte: Zwei feste Trainingstage und der Pflichtspielsonntag sind der Grundpfeiler des spielerischen Miteinanders der ProClub-Gemeinschaft „Entourage“. Entourage jedoch nur auf den ProClub zu begrenzen ist sicherlich falsch. Nebst spielen wie: LoL, CS:GO, Rocket League, Achtung die Kurve,H1Z1 etc. schleicht sich immer wieder eine Nebenbeschäftigung ein, die die Spieler dazu veranlasst Zeit miteinander zu verbringen. Zwei Whatsapp-Gruppen, eine für die Terminabsprache und wichtige Angelegenheiten, eine weitere für Spam und Trolls, sowie das tagelange Campen auf dem Teamspeakserver, bilden die kommunikative Interaktionsgrundlage des Teams. Eine weitere Whatsapp-Gruppe der Teamleader wird genutzt, um lang und breit über den Rauswurf einiger Spieler zu diskutieren. Beispiele für die sehr sinnvolle Nutzung der Spamgruppe sind:

„Habe gerade über meinen eigenen Witz das ganze Büro zusammengelacht“ – Bastiao, 2015

„Mit 3km Rest an die Tanke geschafft. Easy :D“ „Du bist mein Held MR. Lifestyle. Morgen steht das in der Bildzeitung“ – Stonny und Waldi in einem Wortgefecht, 2015

„Ich habe meinen ersten Post in der neuen Shoutbox <3“ Juve, 2015

Stimmung auf/neben dem Platz: Grundsätzlich ist zu sagen, dass, wenn jemand wirklich Probleme hat, diesem auch geholfen wird. Wenn Thorgrimm mal wieder was mit den Grundlagen der PC-Nutzung verkackt oder Angi einfach mal wieder zu langsam schaltet, gibt es kontruktiven Rat oder manchmal auch einfach nur wildes rumgeschreie, dass man „komplett retarded“ sei und „mal was raffen“ soll. Das Training ist Stimmungmäßig ziemlich durchwachsen. An manchen Tagen ist man konzentriert bei der Sache: Es werden Ansagen gemacht, miteinander kommuniziert und tatsächlich ganz guter Fußball gespielt. Jedoch gibt es auch die Kehrseite: Trollen, Moves, mindestens ein abgefuckter Spieler (meistens Ari) und natürlich keine Kommunikation. Hinzu kommt die fast schon unausweichliche Vernachlässigung des taktischen Konzepts und den darauf folgenden Zusammenbruch des Spiels. Bei Ligaspielen ist die Stimmung meist, wie an einem der besseren Trainingstage. Glücklicherweise kann man sich zusammenraufen und das eigene Spiel, mal mehr, mal weniger, durchsetzen.

Hate: „Krooos ist ein Hurensohn“ Crnk, Thorgrimm, Angi, Orbi, Juve, Hank, Waldi, Basti, Ari, Jürgen, Hellus, Crayle, Maex, 2012-2015. Oft gehört, obwohl immer ein Funken Wahrheit dran ist. Doch was macht den Hate bei Rage aus? Dies ist eine Frage, die nur sehr schwer zu beantworten ist. Viele Kommentare (über 90%) sind als Troll gemeint, vielleicht sogar eine Art an negativem Kompliment. So ist die Aussage „Krooos ist ein Hurensohn“ sicherlich nicht komplett falsch, jedoch auch nicht so ernst gemeint, wie von außen möglicherweise gesehen. Dem Hate bei Rage (oder auch „Ente“) liegt ein inneres nicht-ernst-nehmen der Gesamtsituation inkludierend der Folgen zugrunde. Man möge es dem ein oder anderen verzeihen, dass zum Rundumschlag ausholt wird/wurde, aber das wird hier von Kindesbeinen an „trainiert“ und mit in die Wiege gelegt. So gesehen nutzen wir, wie schon angedeutet, den Hate als gegenseitige Respektzollung. Dass es Hates gibt, die durchaus ernst gemeint sind, versteht sich dabei von selbst, wir sind ja keine Butterblümchen. Jedoch vermag der Autor dieses Artikels nicht, eine Erkennungsrichtlinie zu erstellen, nach der eine Einordnung des Hates in „ernst gemeint“ und „troll“ möglich ist.

Einschätzung eines Neulings: Benno spricht in einem kurzfristig eingerichteten kurzweiligen Interview auf dem heimischen Teamspeak-Server über die Stimmung innerhalb des Teams „Entourage“, sowie den vorherrschenden Hate. Verglichen mit seinen vorherigen Stationen sei es bei „Ente“ durch die lockere Stimmung und das eingestreute Trollen sehr angenehm mit dem Team zu spielen. Ligaspiele würden ernster angegangen als die Traingseinheiten, was jedoch in der Natur der Sache läge. Trainingseinheiten sollten seiner Meinung nach jedoch etwas engagierter genutzt, sowie innovatievere Einheiten und Supervisionsmethoden eingebunden werden. Der Rüffel an die Chefetage ist angekommen. Die Meinungen über das Team Entourage erlebt Benno größtenteils als falsch wahrgenommen. So würden sicherlich viele denken, dass der Club aus arroganten Spielern bestünde, die hauptsächlich trollen. Dies würde dazu führen, dass andere denken, dass das die „Ente“ entweder sehr viel Spaß hat, oder dieses als Affront gegen sich selbst werten würden. Auf die Frage, ob dies tatsächlich Sinn des Getrolle sei antwortete er:

„Der Sinn ist Spaß an der Sache zu haben“

Über den Hate im Team stellt Benno fest, dass er sich selbst dabei noch raushält und auch nicht wirklich Opfer von Attacken wird. Die Einstellung dem Hate gegenüber ist seiner Meinung nach gedämpft und noch nicht in voller Blüte. Mit anderen Worten, er verstehe noch nicht den tieferen Sinn hinter den Beleidigungen und fände diese überflüssig. Ob Benno noch dahinterkommt oder doch vorzeitig entlassen wird wird wohl die Zukunft zeigen. An dieser Stelle herzlichen Dank an den Interviewten!

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