
„Wer ist eigentlich dein Lieblingsschlagersänger?“ – Thorgrimm, bei jedem erdenklichen neuen Testspieler
– eine Frage, die schon garnicht mehr aus dem festen Konzept der Mitglieder Rages zu lösen ist. Doch was sollen all diese Fragen? Manche mögen an dieser Stelle denken: „Sind die wirklich so behindert? oder tun die nur so?“. Für wahr, Fragen dieser Art scheinen auf den ersten Blick nicht wirklich Zweckbezogen und eher verwirrend als sinnstiftend. Bevor jedoch die Aufklärung auf diese Frage gegeben wird, sollen die Anforderungen und Qualitäten der potentiellen Neumitglieder dargestellt werden.
Zunächst das virtuose auf dem Platz. Ein Spieler, der sich bei Rage bewirbt sollte, von Seiten des Vereins, einige grundlegende spielerische Dinge berücksichtigen. Zum ersten wäre dies die Anpassung an das vorherrschende Spielsystem und -verhalten. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einer 5er-Kette die Bälle, so gefordert, lang nach vorne gepumpt werden, um dort mit einer Direktabnahme den Gegner mindestens 13:2 in den Boden zu stampfen. Traurigerweise wird dieses erfolgsversprechende Spielsystem bei Rage eher seltener eingesetzt, man baut stattdessen (in jüngster Vergangenheit) mehr auf 4-4-2 oder 3-5-2, mit starkem Pressing oder aber Ballbesitzfußball. Eine Anpassung an das geforderte Spielsystem mit Laufwegen, Passrichtungen und natürlich den berühmten Trickschüssen (kein Troll!) ist für uns folglich immens wichtig, um den intendierten Fußball zu spielen.Das Team der abergläubischen-durchgeknallten-mogelnden-inkontinenten-neufundamentalistischen-Säufer (kurz Admins) wird aufgrund der Beobachteten Leistung des Tester prüfen, ob seine gezeigte Leistung einen Mehrwert (neue Spielideen etc.) für die Gemeinschaft hat, und/oder das Niveau weiter anhebt (zählt nur spielerisch, auf humoristischer Ebene wäre dies zu leicht).
Sollten die Fähigkeiten des Testers auf diese Voraussetzungen zutreffen, gibt es den moralisch wichtigen Einstiegselfmeter. Dieser wird jedem Neuling zu teil und folgt ebenso, wie die generelle Eignung der Spieler, einem gewissen Prozedere. Der Testspieler wird instruiert den Ball oben links in Richtung des Tores zu schießen. Ziel dabei ist es den größtenteils aus Aluminium bestehenden Querbalken anzuvisieren. Kurz gesagt: Lattenschießen. Trifft der Spieler diese so hat er einen wichtigen Schritt für die Aufnahme auf der moralischen Seite geschafft.
Nebst dem spielerischen Geschick wird deutlich, dass es eine weitere Ebene gibt, auf der der potentielle Neuzugang getestet werden muss: „Der Umgang mit dem Druck“. Beim Einstiegselfmeter wird etwas anderes verlangt, als im Fußball nötig und auch die Stimmung im Team ändert sich für diesen Moment deutlich. Äußerungen nach einem „verschossenen“ Elfmeter, wie: „tja das wird leider nichts bei uns“ oder „er trifft ja nichts“ sind üblich und möglicherweise sogar nötig. Denn die Reaktion des Testspielers lässt auf die persönliche Befindlichkeit und den Umgang mit unangenehmen Situationen schließen, welche in einem Club dieser Größe nun einmal nicht ausbleiben. Neben dieser Drucksituation wird der Testspieler noch mit anderen konfrontiert. So ist, aus eigener Erfahrung, das Testen selbst bereits ein Umstand, welcher manch einen schon ins schwitzen bringt. Doch Fragen, wie: „Wen aus unserem Team kannst du denn am besten leiden?“ oder „Wer ist eigentlich dein Lieblingsschlagersänger?“, sind ebenfalls unerwartet, frech und persönlich, was zum einen natürlich einen Kontaktaufbau fördert, auf der anderen Seite die Testperson aus der Wohlfühlzone holt, um diese auf der einen Seite zu stressen und auf der anderen dem Team genauer vorzustellen. Wichtig an dieser Stelle sei zu erwähnen, dass der Umgang der „Rager“ stets familiär, wenn auch mit einem starken Hang zum Sarkasmus, geprägt ist.
Neben der spielerischen Vorauswahl der Admins wird im Team erfragt, ob es persönlich Diskrepanzen gäbe, welche zu einer nicht-Aufnahme des Testspielers führen würde, da intern eine 100%-Zustimmung erfolgen muss, sodass der Spieler aufgenommen werden kann. Zusammenfassend gibt es also zwei Anforderungsbereiche, in denen der Testspieler bestehen muss: Zum einen das spielerische Können, zum anderen die persönlichen Eigenschaften, welche die Kommunikationsfähigkeit und den Umgang mit Druck inkludieren. Kurze Regel: „Wer positiv in einem der Bereiche auffällt hat einen großen Vorteil“
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